BRH und ISAR bauen Engagement auf den Philippinen aus

20.08.2018

Seit der Taifun Haiyan im November 2013 schwere Schäden auf den Philippinen anrichtete, unterstützen der BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. und die internationale Katastrophenhilfeorganisation I.S.A.R. Germany die Rettungskräfte vor Ort mit Know-how und Ausrüstung. Nun könnte die Zusammenarbeit auf eine neue Stufe gestellt werden.

In der vergangenen Woche waren Mitglieder beider Organisationen zu Gast in der philippinischen Stadt Tacloban. Ihr Ziel: Im Rahmen eines dreitägigen Workshops zu erörtern, wie durch ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) der Ausbau des Katastrophenschutzes in der Region Leyte vorangetrieben werden kann. Dabei ging es vor allem um den Ausbau des bestehenden Katastrophen-Managementsystems, eine schnelle Warnung der Bevölkerung durch funkgesteuerte Sirenen- und Lautsprecher, die medizinische Weiterbildung von Einsatzkräften sowie die Ausbildung von Rettungshunden. Thema war auch die Entwicklung einer kleinen Kamera, die – getragen von ausgebildeten Trümmersuchhunden – den Einsatzkräften zukünftig wichtige Informationen über die Struktur und Beschaffenheit unzugänglicher Trümmerlagen liefern könnte.

Über 120 hochrangige Vertreter aus den Bereichen Politik, Militär, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst der Philippinen nahmen an der Veranstaltung teil.

Aus der Sicht von BRH-Vizepräsident Henri Paletta war der Workshop ein voller Erfolg. „Unsere Ideen und Vorschläge sind auf sehr großes Interesse gestoßen.“ Für die Möglichkeit einer Ausbildung von Rettungshunden habe sich vor allem das Militär interessiert. „Die klare Aussage an uns war: ‚Genau das brauchen wir‘“, beschreibt Paletta die Reaktionen vor Ort. Über diese Ressource zur Suche nach Vermissten und Verschütteten nach Naturkatastrophen verfügten die Philippinen bislang überhaupt nicht. Auch die übrigen geplanten Projektbestandteile konnten überzeugen: Der Gouverneur der Provinz Leyte habe noch im Anschluss an den Workshop signalisiert, das Projekt mit finanziellen und personellen Mitteln zu unterstützen.

Im Oktober wird eine Delegation aus Tacloban in Deutschland erwartet. Verläuft alles nach Plan, wollen die Partner im Dezember einen Antrag auf weitere Förderung über das Bundesministerium für Bildung und Forschung beantragen. Dann geht es um eine Summe von insgesamt zwei Millionen in einem Projektzeitraum von drei bis fünf Jahren. Kann das Projekt die Verantwortlichen überzeugen, könnten von der Arbeit die ganzen Philippinen profitieren: „Unser Plan ist es, Multiplikatoren auszubilden, die ihr neu erworbenes Wissen ins Land tragen“, so Paletta.

Partner des Projektes sind neben I.S.A.R. Germany und dem BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Firmen iXET sowie Eurocommand GmbH.

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