Langjährige Kooperation zwischen Taiwan und BRH

01.12.2022

Ausbildung von Rettungshunde-Teams vor Ort als wichtiges Element der schnellen Hilfe

In etwas mehr als 20 Sekunden veränderte sich im September 1999 um 2.00 Uhr morgens das Leben der Menschen in Taiwan schlagartig. Ein gewaltiges Erdbeben der Stärke 7,6 auf der Richterskala erschütterte Teile des Landes Tausende Gebäude fielen in sich zusammen, Straßen wölbten sich auf und Gasleitungen explodierten. Innerhalb kürzester Zeit wurden über 100.000 Menschen obdachlos, mehr als 2.100 Menschen verloren ihr Leben und über 8.000 wurden verletzt.

Nach einem internationalen Hilfeersuchen waren die Hundeführer des BRH Bundesverbandes Rettungshunde innerhalb von weniger als 24 Stunden abflugbereit und erreichten das Erdbebengebiet nach einem 15-stündigen Flug. Unmittelbar nach der Ankunft stellte das Außenministerium von Taiwin den Transport der Helfer in die Stadt Changhua sicher, die dem Epizentrum besonders nah lag. Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen konnten die Helfer mehrere Menschen lebend aus den Trümmern bergen, obwohl die Chance auf ein Überleben aufgrund der Wucht der Zerstörung sehr gering war.

 Aufgrund des tragischen Ereignisses entstand unter dem Dach der National Fire Agency eine spezielle Katastrophenschutzeinrichtung einschließlich eigener „Special Search and Rescue-Teams“. Der Kontakt zwischen dem taiwanesischen Innenministerium, der National Fire Agency und dem BRH Bundesverband Rettungshunde wurde nach dem schweren Erdbeben weiterhin gepflegt und der Austausch wurde vor allem unter dem Aspekt der Ausbildung von Rettungshundeteams stetig intensiviert. 

Langjährige Kooperation und Wissensaustausch 

Die Kooperation mit der National Fire Agency Taipeh wurde durch den engen Kontakt der Taipeh Vertretung in Deutschland und Peter Göttert vom BRH immer konkreter und im Oktober 2016 kamen die Rettungshundeteams aus Taiwan erstmals zu Besuch, um an einer intensiven Weiterbildung zum Thema „Trümmersuche in Großschadenslagen“ teilzunehmen und sich so umfassend auf starke Erdbeben mit ihren gravierenden Folgen vorzubereiten. 

Ein wichtiges Schwerpunktthema war die Ausbildung von Mantrailern. Diese Ausbildungssparte zur Suche von vermissten Personen war bis zu diesem Zeitpunkt in Taiwan wenig bekannt. Daher lud die National Fire Agency Taipeh ausgewählte Mitglieder des BRH, die in diesem Ausbildungsbereich über besonders umfassende Erfahrung verfügen, nach Taiwan ein. Dort vermittelten sie den taiwanesischen Kameraden wichtiges praktisches und theoretisches Wissen. 

Seit vielen Jahren findet ein regelmäßiger fachlicher Austausch zwischen der National Fire Agency und dem BRH statt. Davon profitieren die Kameraden beider Organisationen. 

Schnelle Hilfe vor Ort für den Ernstfall 

Taiwan liegt in einer seismologisch höchst aktiven Zone, in der jederzeit mit schweren Erdbeben wie 1999, aber auch mit Tsunamis, gerechnet werden muss. Je mehr Rettungshundeteams vor Ort einsatzbereit sind, umso schneller ist eine wirkungsvolle Hilfe für unter Trümmern verschüttete Menschen möglich und umso höher sind die Chancen, das Leben dieser Menschen zu retten. 

Mit dieser Kooperation unterstützt der BRH seinen Partner Taiwan, dass Rettungshundeteams dort verfügbar sind, wo sie im Katastrophenfall möglichst schnell gebraucht werden.

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