Medizinisches Team aus Deutschland nimmt nach Erdbeben Arbeit in Haiti auf

24.08.2021

150 Patienten in den ersten Stunden versorgt

Duisburg/Hünxe, 24.08.2021: Das deutsche Emergency Medical Team von BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. und ISAR Germany hat seine Arbeit in Haiti aufgenommen. Als Einsatzort wurde dem Team von den Behörden die Insel Les Cayemites zugeteilt. Seit mehreren Stunden versorgt das 35-köpfige Team aus Ärzten, Pflegekräften und Sanitätern im Feldkrankenhaus zahlreiche Kranke und Verletzte.

„Die Lage auf der Insel ist dramatisch“, berichtet der Teamleiter Michael Lesmeister. „Zahlreiche Gebäude sind eingestürzt, viele Menschen sind verletzt und stehen vor dem Nichts.“ Weiter berichtet Michal Lesmeister, dass die medizinische Versorgung auf der schwer erreichbaren Insel bereits vor dem Erdbeben äußerst mangelhaft war und mehrere Jahre zuvor kein Arzt vor Ort gewesen ist. 

Diese Situation und das Erdbeben führten nun zu einem großen Bedarf an medizinischer Versorgung. Daraus ergibt sich für das Notfallteam aus Deutschland eine besondere Herausforderung. Denn aufgrund der zahlreichen Hilfe suchenden Menschen muss die Priorität bei der Behandlungsreihenfolge mit großer Umsicht festgelegt werden. Knochenbrüche, Verbrennungen und Fleischwunden sind nur ein Teil der Behandlungen. Denn auch gynäkologische und internistische Notfälle gehören seit der ersten Stunde zum Spektrum der dringend erforderlichen medizinischen Versorgung. 

Die Insel Les Cayemites ist schwer zugänglich und mit großen Flugzeugen nicht erreichbar. Daher wurde das deutsche Notfallteam mit Booten von Port-au-Prince zum Einsatzort gebracht. Zusätzlich zum 35-köpfigen Team wurden mit Fischerbooten elf Tonnen medizinisches Material nach Les Cayemites gebracht. 

Trotz der zahlreichen Herausforderungen, die das Team zu bewältigen hatte, sei es hochmotiviert, erzählt Michael Lesmeister. „Nun sind wir froh, dass wir endlich helfen können“. 

Mit Blick auf die Sicherheitslage erklärte Lesmeister: „Die Lage in Haiti ist aufgrund der großen Armut und der politischen Lage höchst angespannt. Wir wissen von anderen Helfern, die selbst einer Bedrohung ausgesetzt waren, obgleich sie gekommen waren, um für die Menschen da zu sein“. Das Team aus Deutschland werde deshalb rund um die Uhr von einem Sicherheitsteam der Firma MP Protection aus Deutschland geschützt.

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