Mütter in Not – wir helfen Müttern aus der Ukraine

13.07.2024

14 Mütter der ukrainischen Wohltätigkeitsorganisation Ya-mama! in Hünxe

Das Thema der letzten WDR-Charity-Kampagne „Weihnachtswunder“ war Mütter in Not. Auch der BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. beteiligte sich mit einem Projekt. Mütter der ukrainischen Wohltätigkeitsorganisation Ya-mama! wurden gemeinsam mit Ihren Kindern nach Hünxe zur Ausbildung im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) eingeladen.

Die Wohltätigkeitsorganisation Ya-mama! mit Sitz in Schytomyr wurde im Juli 2010 von Natali Borovska gegründet. Zum aktuellen Zeitpunkt betreuen die vorwiegend ehrenamtlich engagierten Helferinnen ungefähr 2.000 Frauen und Mütter aus der gesamten Ukraine. Sie bieten eine breite Palette unterschiedlichster Aktivitäten, zu denen auch viele Bildungsangebote für Frauen und Mütter zählen. Hohe Priorität hat aktuell die psychische Betreuung jener Mütter, die sich an Ya-mama! wenden.

Um das Betreuungsangebot an die aktuelle Situation in der Ukraine anzupassen, schulten die PSNV-Experten des BRH Bundesverbandes Rettungshunde e.V. die Helferinnen von Ya-mama“ über mehrere Tage in der Psychosozialen Notfallversorgung.

Die Tage des Aufenthalts im TCRH Hünxe wurden vor allem dafür genutzt, die ukrainischen Gäste in den grundlegenden und aktuell besonders wichtigen PSNV-Themen zu schulen. Daher erhielt das Thema Stress, dessen Ursachen, Auswirkungen und die frühzeitige Erkennung eine besonders hohe Gewichtung. Die Frauen von Ya-mama! erlernten verschiedene Maßnahmen, um Frauen und Müttern in der Ukraine, die sich hilfesuchend an sie wenden, möglichst zielgerichtet bei der Bewältigung der aktuell besonders schwierigen Lebenssituation zu unterstützen.

Auch Helfer brauchen Hilfe! Aus diesem Grund gab es ausreichend Raum für intensive Einzelgespräche zur Situation der Helferinnen, die zum Teil Mütter von Kindern mit Handikap sind. Gemeinsam wurden individuelle Lösungswege entwickelt, um zukünftig herausfordernde Situationen wirkungsvoll bewältigen zu können. 

Im Interview erzählte Olesja, eine der Helferinnen bei Ya-mama“ von der Notwendigkeit durch psychosoziale Hilfe. „Vor allem Mütter leiden unter der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine enorm, da nicht nur sie von den Schrecken des Krieges betroffen sind, sondern auch ihre Kinder, die darunter massiv leiden.“

Hinzu kommt, dass sie diese schwierige Lage ohne Hilfe des Partners bewältigen müssen, der sich in den meisten Fällen im Fronteinsatz befindet. „Dies führt bei den Müttern zu einer enormen psychischen Belastung und die Frauen befinden sich in einem dauerhaften und oft krankmachendem Stresszustand. Dies gilt ebenfalls für die Kinder, die ihr Leiden oft durch extreme Nervosität äußern. Viele der Kinder verstummen jedoch auch einfach“, schilderte Olesja die schwierige Situation.

Im Rahmen dieses Projektes werden wir die engagierten Frauen der Wohltätigkeitsorganisation Ya-mama! im Rahmen der humanitären Hilfe für die Ukraine auch weiterhin unterstützen. Tiefergehende Schulungen zum Thema PSNV gehören dazu, aber auch die Unterstützung bei der Behandlung der zahlreichen Kinder mit Handikap. Für diese ist die medizinische Versorgung aufgrund des Krieges enorm erschwert oder sogar komplett weggebrochen,

Es gibt viel zu tun, um den Schwächsten der ukrainischen Gesellschaft zu helfen: Den Kindern, die in Hünxe zum ersten Mal seit Jahren wieder den Gesang von Vögeln hörten und ihren Müttern, die so tapfer um das Wohl ihrer Kinder kämpfen.

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